Mit Preisanpassungen gegen das Defizit in der Badi Schmerikon
Die Gemeinde passt die Eintrittspreise des Hallen- und Seebades an. Sie kompensiert die aufgelaufene Teuerung und bezweckt durch eine rund 6-Prozentige Realerhöhung die Reduktion des Defizits dieser beliebten Schul-, Sport- Freizeitanlage an.

Die Gemeinde passt die Eintrittspreise des Hallen- und Seebades an. Sie kompensiert die aufgelaufene Teuerung und bezweckt durch eine rund 6-Prozentige Realerhöhung die Reduktion des Defizits dieser beliebten Schul-, Sport- Freizeitanlage an. Nach wie vor sind die Preise attraktiv und weit davon entfernt kostendeckend zu sein. Der Gemeinderat strebt an, in dieser Legislaturperiode die weitere Entwicklung dieser in die Jahre gekommenen Anlage zu definieren.
Die politische Gemeinde Schmerikon hat im Jahr 1989 das 1974 durch eine Genossenschaft errichtete Hallen- und Seebad übernommen und in zahlreichen Etappen erweitert und instandgehalten. Die letzten grossen Investitionen erfolgten in den Jahre 2013 bis 2017, in welcher die gesamte Technik, die Schwimmhalle und der Eingangsbereich erneuert und eine grosszügige Wellnessanlage errichtet wurden. Die Anlage präsentiert sich heute in einem für das Alter sehr besucherfreundlichen Zustand und weist eine hohe Auslastung durch schulischen Schwimmunterricht, Sportlerinnen und Sportler sowie Erholungssuchende auf.
Über eine halbe Million Defizit
Jährlich generiert die Anlage ein Betriebsdefizit von rund CHF 400'000, zu denen aktuell noch CHF 150'000 Abschreibungen dazukommen. Nichtsdestotrotz geniesst die Anlage den Rückhalt der Bevölkerung. Ein Schliessungsantrag des Gemeinderats 2013 wurde mit grosser Deutlichkeit durch die Bürgerschaft abgelehnt.
Zahlreiche Benachteiligung der Bäderbetreibenden
Aufgrund seines Alleinstellungsmerkmals als kommunales Hallenbad in einem grossen Umkreis hat die Anlage einen regionalen Charakter. Der Gemeinderat bedauert nach wie vor, dass keine Bereitschaft der Regionsgemeinden zu einer gemeinsamen Trägerschaft besteht. Er verweist auf weitere Benachteiligungen: So sieht der Lehrplan 21 obligatorisch zu erreichende Schwimm-Kompetenzen vor. Gleichwohl ist es nicht gelungen den benachbarten Schulträgern kostendeckende Vermietung der Wasserflächen zu verrechnen. Auch das kantonale Bildungsdepartement erklärte sich für eine Mitfinanzierung als unzuständig. Als öffentliche Anlage kommt das Bad zudem nicht in den Genuss von Sport-Toto-Geldern und während der Pandemie wurden durch das SECO Kurzarbeitsentschädigungen verweigert
Nominal im Schnitt 12 Prozent Erhöhung
Die Betriebskommission des Hallen-und Seebades hat unter Berücksichtigung der seit der letzten Preisanpassung 2019 erfolgten Teuerung von rund 6 Prozent und der voranstehenden Randbedingungen die Preise überprüft und sieht nun per Wintersaison 2025 / 2026 eine Erhöhung der Preise vor. Diese Fallen je nach Billett-Typ unterschiedlich aus. Gewichtet gemäss Nachfrage resultiert im Mittel eine Erhöhung von 12 Prozent. Angestrebt wird, das Gesamtdefizit auf unter eine halbe Million zu drücken.
Die Anpassungen der am meisten nachgefragten Eintritte sind wie folgt vorgesehen:

Subventionierung zu Lasten der Träger
Die vordergründig nicht unerhebliche Preisanpassung ist im Lichte der strukturell ungenügenden Kostendeckungsgrade aller kommunalen Bäder zu betrachten. Diese Bäder wurden schweizweit vor allem in den siebziger Jahren mit grosser Euphorie errichtet. In der Preisbildung wurden die Amortisation und Erneuerungskosten nicht gebührend berücksichtigt. Bei nüchterner Betrachtung ist die Preisbildung der öffentlichen Bäder als Subvention nach dem Giesskannenprinzip zu verstehen, bei dem die Trägergemeinden die Nutzenden aus benachbarten Gemeinden mitbegünstigen. Eine Preisdifferenzierung Einheimisch / Auswärtig lässt sich nur bei Mehrfacheintritten oder Jahresabonnementen in beschränktem Mass umsetzen. Zudem würden höhere Preise die Anlage aus dem Markt werfen. Preisabsprachen unter den kommunalen Hallenbädern wiederum würden die Intervention des Preisüberwachers hervorrufen.
Ungewisse Zukunft aller Bäder, nicht nur in Schmerikon
Heute stehen alle Träger vor der Herausforderung einer Totalsanierung ihrer Anlagen, die Investitionen weit im zweistelligen Millionenbetrag bedeuten. Zahlreiche Bäder wurden geschlossen. Auch Schmerikon steht angesichts einer nun im 52. Betriebsjahr befindlichen Anlage vor der Herausforderung einer umfassenden Sanierung. Wenn es nicht gelingt eine breitere Trägerschaft zu finden, müsste wohl auch Schmerikon die Schliessung erwägen. Der Gemeinderat strebt an, in dieser Legislaturperiode die weitere Entwicklung zu skizzieren und der Bürgerschaft zur Diskussion zu unterbreiten.
Dies ist eine Mitteilung der Gemeinde Schmerikon