Mit dem Spatenstich zur Doppelspur Uznach – Schmerikon auf dem Weg in eine regionale Zu(g)kunft und in ein lokales Verkehrschaos

Der Gemeinderat fordert dazu auf, den zeitnahen Bau eines Direktanschlusses des südlichen Siedlungsgebiets und die Umsetzung von Notfallkonzepten für die Übergangszeit zu unterstützen.

Mit dem Spatenstich zur Doppelspur Uznach – Schmerikon auf dem Weg in eine regionale Zu(g)kunft und in ein lokales Verkehrschaos
Rückstau durch Schliessung des Bahnübergangs (Foto: z.V.g. Gemeinde Schmerikon)

Der Gemeinderat Schmerikon freut sich mit der Region, dass nach jahrelanger Planungsarbeit der Spatenstich zur Umsetzung der Schieneninfrastruktur für einen verdichteten und beschleunigten Fahrplan gelegt wird. Er erinnert jedoch gleichzeitig Kanton und SBB an ihre Mitverantwortung für den unvermeidlichen Stau, welcher zukünftig mehrmals täglich das Seedorf lahmlegen wird. Er fordert dazu auf, den zeitnahen Bau eines Direktanschlusses des südlichen Siedlungsgebiets und die Umsetzung von Notfallkonzepten für die Übergangszeit zu unterstützen.

Der Doppelspurausbau Uznach - Schmerikon ist Grundvoraussetzung für die Umsetzung des Fahrplankonzepts Stadtbahn Obersee 1. Etappe. Dieser Fahrplan soll ab 2024 angeboten werden. Er bringt eine Beschleunigung und halbstündliche Direktverbindung St. Gallen - Rapperswil, eine signifikante Erhöhung der Transportkapazität zwischen Uznach und Rapperswil und einen Halbstundentakt für die Gaster-Gemeinden. Die Region und die Agglo-Obersee haben jahrelang auf dieses Ziel hingearbeitet. Der Gemeinderat Schmerikon hat das Vorhaben stets unterstützt, verbunden mit der Erwartung um Rücksicht auf die spezifisch eigenen Anforderungen an das Projekt.

Des einen Freud und des anderen Leid

Schmerikon verliert den Direktanschluss nach St. Gallen und die Innerschweiz. Der halbstündlich zwingende Umstieg in Uznach nach St. Gallen erfordert von den Bahnfahrenden eine sportliche Konstitution. Schwerwiegender ist jedoch die Auswirkung auf das Strassennetz durch die längeren Schliessungszeiten der Barriere an der Allmeindstrasse, die alleinige Erschliessung des gesamten Siedlungsgebiets südlich der Bahnlinie.

Feuerwehr und Sanität steht im Stau

Bis anhin führte die Schliessung der Barriere jeweils um zwei bis drei Minuten während der Morgen- und Abendspitzenstunden bereits zu einem Rückstau des Verkehrs bis in die Ortsdurchfahrt. Durch die doppelte Anzahl Zugverbindungen wie bis anhin, wird zukünftig der Bahnübergang 37 Mal an 365 Tagen im Jahr jeweils mindestens acht Minuten geschlossen sein. Dadurch ist ein Verkehrschaos mehrmals täglich unvermeidlich. Unter diesen Bedingungen leiden nicht nur die VerkehrsteilnehmerInnen, sondern auch die Anwohner*Innen und zudem sind südlich der Bahnlinie die Menschen an Leib und Gut gefährdet, da keine Blaulichtorganisation Zugriff in nützlicher Zeit hat.

Die regionale Verbindungsstrasse: nicht alleine ein Uzner-Projekt

Langfristig besteht einzig die Lösung durch eine Direktanbindung der südlichen Industrie- und Wohngebiete mittels Unterführung an den Autobahnzubringer. Die Regionale Verbindungsstrasse A15 - Gaster würde diesen Anschluss mit sich bringen; frühestens jedoch wohl 2030.

Vergeblich gelang die Politische Gemeinde mit einer Beschwerde bis vor Bundesgericht. Dieses bestätigte in ihrem ablehnenden Urteil die vom Bundesamt für Verkehr und dem Bundesverwaltungsgericht vertretene Überzeugung, dass sich die Auswirkungen der längeren Schrankenschliessungszeiten mit flankierenden Massnahmen reduzieren liessen. Sie alle blieben schuldig aufzuzeigen, welche es denn sein sollen. Sie stellen sich vielmehr auf den Standpunkt, zuständig hierfür sei nicht der Verursacher, die SBB, sondern die Strassenträger; Gemeinde und Kanton. Der Kanton hat auf Einladung des Gemeinderates, entgegen der Überzeugung der Plangenehmigungsinstanz und der Gerichte, die Möglichkeit von flankierenden Massnahmen ausgeschlossen und verweist auf den Bau der Regionalen Verbindungsstrasse.

Kanton und SBB können sich nicht aus der Verantwortung stehlen

Der Gemeinderat nimmt den Spatenstich zum Anlass, SBB und Kanton an ihre Mitverantwortung für das anstehende Verkehrschaos und die besondere Gefährdungssituation zu erinnern und erwartet konstruktive Mitwirkung in Planung und Umsetzung eines entsprechenden Notfallkonzeptes.


Dies ist eine Medienmitteilung der Gemeinde Schmerikon


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Doppelspur Uznach-Schmerikon - 8716.ch Schmerikon
Die SBB baut den ÖV in der Region aus - mit Implikationen für Schmerikon. Der Halt vom Voralpenexpress entfällt, dafür wird es eine weitere Verbindung nach Rapperswil geben. Das grosse Problem ist, dass die längere Schliessungszeit der Barriere viel Rückstau bis und mit Hauptstrasse führen wird. Die…