Hallenbad Schmerikon steht am Scheideweg: Appell an die Region
Das jährliche Defizit und die absehbaren erforderlichen Investitionen sind allein nicht tragbar. Die Zukunft hängt am Solidaritätsprinzip. Die Gemeinde wünscht sich einen regionalen Dialog zum Thema öffentliches Hallenbad.
Die Zukunft des Hallen- und Seebades Schmerikon ist ungewiss. Die Gemeinde Schmerikon, die die Anlage im Jahr 1987 übernommen hat, lud am 30. Oktober 2025 die umliegenden Behördenvertreter und regionalen Medien zu einem Informationsanlass, um eine regionale Diskussion über das finanziell angeschlagene Bad zu lancieren.
1974: Genossenschaft Schwimm- und Sportanlage eröffent Hallenbad
1987: Politische Gemeinde übernimmt. Im Anschluss laufende Renovationen und Sanierungen
2012: Ablehnung umfassende Sanierung durch die Schmerkner Stimmbürger
2013: Ablehnung Antrag auf Schliessung des Hallenbades durch die Schmerkner Stimmbürger
2014-2015: Instandstellung Technik
2017: Sanierung Schwimmhalle, Garderoben, Duschen, Eingangsbereich. Umbau/Erweiterung Saunabereich im 1. OG
Hohes Defizit und lokale Last
Das Hallenbad wird als ein wichtiger Wert für die gesamte Region betrachtet und auch regional genutzt. Dennoch trägt Schmerikon die finanzielle Last bisher allein. Die Strategie der Gemeinde ist aktuell die "kontrollierte Alterung", was über kurz oder lang zur "Schliessung und Rückbau" führen würde. Allein seit 2013 wurden über CHF 3,35 Millionen in die Anlage investiert.
Trotz Sparmassnahmen – wie etwa der Erhöhung der Preise für Schulschwimmen oder reguläre Besucher – wird für das Jahr 2025 ein Betriebsdefizit von CHF 632'500 erwartet.
Als Beispiel für die Kosten einer Sanierung wurde das Hallenbad Bauma erwähnt. Die Bürgerschaft gewährte im 2021 einen Kredit von CHF 10.89 Mio. Im 2024 wurde dann mit CHF 13.6 Mio. gerechnet.
2013: 376'000
2014: 450'000
2015: 297'000
2016: 348'000
2017: 500'000
2018: 782'000
2019: 552'000
2020: 711'000
2021: 627'000
2022: 659'000
2023: 516'000
2024: 672'000
Ruf nach Solidarität
Der Gemeinderat Schmerikon sieht die Lösung nur im Solidaritätsprinzip der Finanzierung. Zukünftige Modelle müssten "Formen einer fairen und partnerschaftlichen Beteiligung" sein, um die Standortgemeinde finanziell zu entlasten. Mögliche Optionen sind Leistungsvereinbarungen mit Nachbar- und Nutzergemeinden oder die Gründung einer regionalen Trägerschaft.
Versuche, kantonale Stellen oder den regionalen Tourismusfonds einzubinden, scheiterten in der Vergangenheit. Das Hallenbad wurde auch privaten Betreibern "angeboten". Diese könnten sich jedoch einen rentablen Betrieb in der jetzigen Form nicht vorstellen.
Die Strategiekommission plant nun, die regionale Diskussion weiter zu etablieren und in einem nächsten Schritt die Nachbar- und Nutzergemeinden direkt einzubeziehen, bevor über Erneuerung oder Schliessung beraten wird. Die Diskussion solle offen geführt werden, auch ein anderer Standort ist nicht ausgeschlossen.
Berichte zum Anlass aus den regionalen Medien
Die einzige anwesende Journalistin war von der Linth-Zeitung. Der Bericht von Alya Martis ist auf lintzeitung.ch mit Abo lesbar.
Auch auf Linth24 gibt es ebenfalls einen Bericht. Der Artikel von Markus Arnitz und Bruno Hug ist auf linth24.ch zu lesen.



Technik: gut Instand gehalten / Sauna: sehr schöne Anlage - die zwei kleinen Saunen können auch privat gemietet werden (Fotos: Thomas Müller, 8716.ch)
Der Autor war am Anlass inkl. Apéro mit dabei.