Gemeinderat Schmerikon zeigt keinerlei Sparwillen

«Zukunft Schmerikon» macht sich Sorgen um die prekäre Finanzsituation der Gemeinde. Im Seedorf ächzt man unter einem jährlichen Defizit von rund einer Million Franken. Mit einer Initiative wollen wir überrissene Projekte wie die Dorfplatzgestaltung mit Tiefgarage stoppen.

Gemeinderat Schmerikon zeigt keinerlei Sparwillen
Bild: z.V.g.

«Zukunft Schmerikon» - eine Gruppe verantwortungsbewusster Steuerzahlerinnen und Steuerzahler - will das knapp 12 Millionen, heute über 15 Millionen schwere Dorfplatzprojekt mit einer risikobehafteten Tiefgarage stoppen. In Anbetracht der heutigen Finanzsituation der Gemeinde ist es unseres Erachtens unverantwortlich, weiterhin mit der grossen Kelle Geld auszugeben, das man gar nicht mehr hat. Der Selbstfinanzierungsgrad ist in Schmerikon auf unter null Prozent gesunken! Wünschenswert wären 80 bis 100%. Die Stadt Rapperswil-Jona verschlechterte sich von 123% im Jahr 2018 auf 30% im Jahr 2024. Aber unsere Nachbarstadt zieht daraus die richtigen Schlüsse: «Der Stadtrat prüft systematisch, wo Ausgaben und Investitionen reduziert oder verschoben werden können.» Und das beschlossene Badi-Projekt wurde kurz und bündig versenkt. Auch Uznach hat bereits bewilligte Projekte wie den Busbahnhof verschoben, weil der Gürtel enger geschnallt werden muss.

Die Pro Kopf Verschuldung wächst

Aus Sorge um unsere Gemeindefinanzen gelangte «Zukunft Schmerikon» an den Gemeinderat. Dieser geht jedoch nicht auf unsere Argumente ein und hält stur am überrissenen Dorfplatzprojekt als Begegnungszone mit Tiefgarage fest. Dies obwohl die Pro Kopf Verschuldung bereits über 1100 Franken beträgt - der kantonale Durchschnitt liegt bei 350 Franken! Er will weiter machen wie bisher. Neben der teuren Dorfplatzgestaltung stehen beträchtliche Investitionen im Schulwesen an und auch die Anbindung an die A15 hat kostenintensiven Vorrang als Voraussetzung für die Entwicklung des Herbag Areals. Das Hallenbad verursacht die Hälfte des jährlichen Millionedefizits. Die substanzielle Mithilfe der umliegenden Gemeinden liegt nicht vor. Der Gemeinderat rechnet in fünf bis zehn Jahren mit einem Investitionsbedarf im zweistelligen Millionenbereich.

Der Gemeinderat will nicht sparen, sondern die Steuern erhöhen

Aber Sparmöglichkeiten sieht der Gemeinderat keine. Mit einer Steuererhöhung von 10% will man das 15 Millionen schwere Dorfplatzprojekt inkl. Tiefgarage stemmen. Dann braucht es wohl nochmals eine Steuererhöhung, wenn die Schulhaus-Sanierungen anstehen. Dasselbe wird sich bei der Anbindung an die A15 wiederholen. Mit einem Steuerfuss von 113% liegt Schmerikon aktuell im kantonalen Durchschnitt. Was für eine Seegemeinde mit privilegierten Wohnlagen eigentlich viel zu hoch ist. Wenn es nach dem Willen des Gemeinderats geht, bezahlen wir nächstes Jahr 123%. Weitere Erhöhungen sind vorprogrammiert. Mit den zwei erwähnten anstehenden Projekten landen wir bereits bei über 130% und wenn dann das Hallenbad saniert werden muss, werden wohl viele gute Steuerzahler die Gemeinde verlassen haben.

Zurück zur Vernunft

«Zukunft Schmerikon» will diesen Schnellzug in eine noch kritischere Finanzsituation stoppen, denn Präsident Félix Brunschwiler und der Gemeinderat zeigen keinerlei Sparwillen. Also wird «Zukunft Schmerikon» eine Gemeinde-Initiative einreichen, damit die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger unter den verschlechterten finanziellen Voraussetzungen nochmals über das Dorfplatzprojekt mit Tiefgarage abstimmen können. Der Gemeinderat sieht nach eigenen Aussagen gute Chancen, dass die Bevölkerung in Anbetracht der anstehenden Steuererhöhungen bei einer erneuten Abstimmung NEIN sagen wird. Dann liegt es an uns allen, ein sinnvoll abgespecktes und finanzierbares Projekt vorzulegen und dieses zu genehmigen. Wir brauchen keine zweite Begegnungszone auf dem Dorfplatz. Diese haben wir an unserer schönen Seeanlage. Mit der Schaffung einer Boulevard-Zone vor den Geschäften und Restaurants ist der Bevölkerung und dem Gewerbe mehr gedient. Dazu müssen selbstverständlich Kurzzeit-Parkplätze erhalten bleiben.

JA zu einem finanzierbaren Dorfplatzprojekt

«Zukunft Schmerikon» wird im Januar 2026 mit der Unterschriftensammlung für die Initiative gegen das überrissene Dorfplatzprojekt mit Tiefgarage starten. Mit einem JA zu unserer Initiative werden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger für eine vernünftige Dorfplatzgestaltung und verantwortungsbewusste Finanzpolitik stimmen.


Von: Fritz Stucki, Gruppe Zukunft Schmerikon