Führungswechsel bei der Stiftung St. Josef

Per Ende März 2023 hat Hans Wüst seinen Rücktritt als Präsident der Stiftung St. Josef in Schmerikon eingereicht. Vor 40 Jahren wurde er in den Stiftungsrat berufen und hat diesen seit 1990 präsidiert.

Führungswechsel bei der Stiftung St. Josef
Die Pension Obersee (Foto: zVg)

Per Ende März 2023 hat Hans Wüst, ehemaliger Schmerkner Gemeindammann und St. Galler Kantonsrat, seinen Rücktritt als Präsident der Stiftung St. Josef in Schmerikon eingereicht. Vor 40 Jahren wurde er in den Stiftungsrat berufen und hat diesen seit 1990 präsidiert. Während 16 Jahren war Hans Wüst zudem Präsident des Zwecksverbandes Pflegezentrum Linthgebiet und acht Jahre lang Geschäftsleiter.  Dominik Müller, aufgewachsen in Schmerikon und wohnhaft in Uznach, übernimmt als Nachfolger von Hans Wüst das Präsidium der Stiftung St. Josef.

Geschichte

1866 kaufte Pfarrer David Blasius Zimmermann den Schmerkner "Hirzen". Mit viel Mühe und Kosten wurde das Haus baulich zum Asyl und Privatkrankenhaus umgestaltet und im Juli 1868 ohne Gemeindeunterstützung eröffnet. Die Führung oblag den Schwestern des Klosters Ingenbohl. Zur Sicherung des Bestandes schaffte Pfarrer Zimmermann 1886 eine kirchliche Stiftung und übertrug die Führung an die Schwestern des Klosters Menzingen.

Altersheim

1946 erwarb die Stiftung St. Josef im Schmerkner Obstwachs eine Liegenschaft von 19'200 Quadratmetern Fläche. Zehn Jahre danach war ein Neubau bezugsbereit. Pfarrer Dr. Jakob Fehr war die treibende Kraft. Der Bau umfasste 29 Zimmer mit 34 Betten. Erste Anpassungen und Ergänzungen entstanden 1987. Ein Jahr danach wurden die Menzinger Schwestern vom Mutterhaus zurückberufen.

Pension Obersee

Zur Sicherstellung der einwandfreien Betreuung und Pflege von betagten Menschen investierte die Stiftung rund 20 Millionen Franken. Mit der Osterweiterung wurden 12 neue Zimmer und drei Alterswohnungen sowie eine Tiefgarage erstellt, später die Küche erweitert und eine Cafeteria gebaut.

Wohnen plus

Um den Bedürfnissen der Seniorinnen und Senioren nach mehr Selbständigkeit gerecht zu werden, baute die Stiftung in den Jahren 2014 bis 2016 im Haus Nord 15 und anschliessend südlich davon 2020 bis 2021 im Haus Süd 12 Mietwohnungen.

Aktuelles Angebot

Derzeit bietet die Stiftung St. Josef mit insgesamt 57 Plätzen auf der kantonalen Pflegeheimliste in der Pension Obersee 47 Einerzimmer, ein Ferienzimmer und drei Attikawohnungen an. Bei Wohnen plus stehen 27 Mietwohnungen mit 2 ½- und 3 ½-Zimmern bereit.

Zukunft

Im Sinne einer bedürfnisgerechten Altersbetreuung setzte der Stiftungsrat 2022 eine Fachgruppe ein, mit dem Ziel, grosse und wichtige Schritte für die Zukunft vorzubereiten. Die Summe der Investitionen wird auf rund zehn Millionen Franken veranschlagt.

Dank an Hans Wüst

Die gegenwärtige Zeit ist gekennzeichnet durch eine zunehmende Überalterung der Bevölkerung. Ansprüche und Kosten steigen. Die Führung von derzeit gegen 70 Mitarbeitenden ist angesichts der Personalknappheit und der allseits wachsenden Anforderungen eine gewaltige Aufgabe. Diese über 40 Jahre zu bewältigen bedingt enorme Motivation und Empathie zu Menschen, insbesondere und zu Älteren und Leidenden. Der Wille zur Mitgestaltung eines stets bedeutender werdenden Aspektes unseres Zusammenlebens muss ausgeprägt sein, ebenso Führungserfahrung, Weitsicht und Gestaltungswillen. Die Belastung für einen Amtsträger ist hoch, hauptsächlich während Bauphasen. Die Stiftung St. Josef ist finanziell selbsttragend, wirkt unabhängig von der Politischen Gemeinde und ist für diese eine echte Entlastung. Dem Stiftungsrat, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Pension Obersee, von Wohnen plus und allen voran dem scheidenden Präsidenten der Stiftung St. Josef, Hans Wüst, gebührt öffentlicher Dank.

Dominik Müller (l.) und Hans Wüst (r.) (Foto: HPK)

Von: Hans-Peter Keller