Unterwegs im Kloster Fischingen und Wissenswertes aus dem Tannzapfenland

Wuchtig ist das Klostergebäude und die dicken Mauern strahlen etwas Geheimnisvolles aus. Unsere Führung jedoch bewirkte, das Abschreckende zu durchschauen und Geheimnisse zu lüften.

Unterwegs
im Kloster Fischingen und Wissenswertes aus dem Tannzapfenland
Die Seniorinnen und Senioren bestaunten während der Führung im Kloster Fischingen die Pracht und wechselhafte Geschichte des Klosters. (Foto: z.V.g.)

Wuchtig ist das Klostergebäude und die dicken Mauern strahlen etwas Geheimnisvolles aus. Unsere Führung jedoch bewirkte, das Abschreckende zu durchschauen und Geheimnisse zu lüften. Vergangenheit und Gegenwart, Einblicke in die aktuellen Tätigkeiten, Hintergründe des Klosterlebens, musikalische Leckerbissen auf der Orgel – der Stoff ist unerschöpflich.

Ich geh ins Kloster

Der Rundgang durchs Kloster half uns, hier richtig anzukommen und lieferte einigen Gesprächsstoff. Der Verein Kloster Fischingen betreibt in den Klostergebäuden ein Seminarhotel, ein Restaurant, eine Schreinerei, einen Kulturbetrieb und eine Schule. Weltliche Betriebsamkeit in klösterlichen Hüllen. Ein Grossteil des Areals wird als Seminarhotel genutzt. Für den Besucher interessanter ist allerdings die Kloster-Brauerei (übrigens die einzige in der Schweiz), die mehrere Biersorten braut. In der Klosterwirtschaft kann man die Biere sowie auch im Klostergarten geniessen oder ein Sixpack im Brauereiladen mitnehmen – manch einer behauptet gar, auch das Fischinger Bier vollbringt Wunder.

Im Kloster-eigenen Bierkeller (Foto: z.V.g.)

Das Orgelspiel

Manchmal ist es so schön, dass es uns warm ums Herz wird. Was für die Malerei gilt, ist auch in der Musik nicht falsch. Als der erste Ton durch die barocken Räume schwebte, der an Reinheit nicht mehr zu überbieten war, da konnten wir diesen kostbaren Moment geniessen. Das Orgelspiel von Marie-Louise Eberhard mit der abschliessenden Polka „Alpenrosen“ berührte uns sehr.

Pilgrim im Klosterkeller

Der Regen hat aufgehört, die Wolken sind weggezogen, der Himmel ist wieder klar und Pater Gregor (aufgewachsen in Kaltbrunn)  segnete uns, bevor wir in den Keller gingen. Ein Fachgespräch und verkosten der Spezialitäten mit dem Rundgangführer Hanspeter Huber im  300 Jahre alten Barrique-Keller war eindrücklich und lehrreich. Von ihm erfahren wir das Wichtigste über Malz und Hopfen, Gewürze und die Herstellung von klösterlichen Spezialitätenbieren. Auch durften wir mit einer Probe aus dem Holzfass die Wirkung des Barriqueausbau geniessen.

Pater Gregor, aufgewachsen in Kaltbrunn (Foto: z.V.g.)

Verweilen im Restaurant

Die Tradition klösterlicher Gastfreundschaft und der schön gedeckte Tisch als ein Ort der Begegnung sowie der zuvorkommenden Service und das feine Klosterplättli erfüllten unsere kulinarische Ansprüche vollkommen.

Handwerkskunst in der Schreinerei

Holz ist der nachwachsende Rohstoff in den Wäldern der Umgebung. Wald und Holz sind langfristige Perspektiven hier gibt man dem Holz in den Produkten Nachhaltigkeit. Auf viel Sorgfalt wird bei der Auswahl der Baumstämme, beim Trocknen, Zuschneiden und der Verarbeitung geachtet.

Im Tannzapfenland

Mönche hatten schon immer ein gutes Händchen für die Standortwahl ihrer Klöster: ruhig, idyllisch und wohltuend, so wie beim Kloster Fischingen. Ein Spaziergang entlang der Murg oder eine Wanderung im Hörnligebiet, es gibt vielfältige Möglichkeiten. Die heilige Idda von Toggenburg ist kein Star im katholischen Heiligenhimmel und ist ausserhalb des Tannenzapfenlandes kaum bekannt. In der Region aber ist sie eine Berühmtheit. An ihrem leeren Schmuckgrab, im Kloster finden sich auch 800 Jahre nach ihrem Tod noch Menschen zum Gebet ein, entzünden Kerzen oder legen Blumen nieder. Und freilich besitzt Idda, wie es sich für eine Heilige geziemt, wundersame Kräfte. Sie hilft gegen Schmerzen jeglicher Art und bringt entlaufenes Vieh zurück in die Ställe der Toggenburger Bauern – so heisst es. Und dem Pilger, der hier auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela vorbeikommt, verarztet sie die Füsse. Dafür muss der Laufgeschundene nicht mehr tun, als seine Füsse in ein Loch unterhalb des Schmuckgrabes stecken.

Foto: z.V.g.

Rückfahrt mit dem Car ins Seedorf

Wir erlebten einen wunderbaren Ausflug und danken dem Seniorenteam, vor allem unserer Reiseleitung Cornelia Munz für ihre freundliche und kompetente Art. Das Programm war gut zusammengestellt und abwechslungsreich. Gerne werden wir uns an die Freudenmomente erinnern und freuen uns bereits auf den nächsten Event am 5. Mai in der alten Zementi mit Informationen über die Schmerkner Schifffahrt einst und heute.

Für das Seniorenteam Schmerikon

Paul Sutter

Foto: z.V.g.